MARCO TRAFFICANTE: KEIN NACHRUF!

Deutschland im Juni 2021. Gerade war die deutsche Nationalmannschaft aus der EM ausgeschieden. Für Viele verdient. Der ungeliebte Trainer mußte endlich seine Koffer packen. Ein seltsames Turnier, verdientes Kofferpacken. Lange überfällig gewesen. Schulterzucken, durchatmen, Leben geht weiter.

Dann schlug die Bombe ein: Marco Hempel ist tot. „Der Mann, den sie Trafficante nannten“. Ein Name wie aus einem Sergio Leone-Western: Marco Trafficante, narco consumente.

Einige nannten ihn Marco, einige kannten ihn als Hempel, die meisten aber als Trafficante. Hallodri, Galaun, Frohnatur, Strolch, Naturereignis, Haudegen, Waldheimer Krawallnudel. 175 % Punk Rocker.  Sänger der SHOEMAKERS und der WAYWARD CANES. Attraktion in der Manege. Kein Clown! Hochgradig verrückt, im Los Sympaticos-Modus. Vielleicht das Missing Link zwischen Karl Stülpner, Benny Hill und Graciano Rocchigiani?

Wie auch immer, in der Endsumme ist er ein Guter gewesen.

Marco Trafficante bleibt für seine Freunde unvergessen. Das hat er uns leicht gemacht: Sein kilometerbreites Grinsen, sein herrlich-schmutziges Lachen in Stadion-Lautstärke, sein brachialer Dialekt, seine unbändige Lebensfreude. Trademarks. Wer mit ihm unterwegs war, hat eine verdammt gute (und aufregende) Zeit gehabt. Strapaziös für Zwerchfell (sometimes Knöchel) und Leber, unvergesslich auf ganz spezielle Weise.

Abende mit Trafficante konnten schnell mehrtägig enden, dafür war er bekannt und gefürchtet, wie GLUECIFER schon wußten „Soaring With Eagles (and Trafficante) At Night To Rise With The Pigs In The Morning“. Und der Adler war lang in den Lüften, der Morgen ganz  weit weg und die Schweine zwar lädiert, aber überglücklich.  Trafficante-Survivors!

In diesen Tagen werden vielerorts die Gläser klingen, Trafficante-Erinnerungen/Stories zum Besten gegeben, das hätte ihm gefallen.

Danke, Marco. Danke, Hempel, danke, Trafficante.