SENDESCHLUSS AUS VORM WALD: IM ZEICHEN DES ESELS!

This is Neunburg, not Ostberlin! Um Irritationen gleich vorab zu vermeiden: Es handelt sich hierbei nicht um das Comeback der prä-historischen Ostberliner Punkband aus der Einflugschneise Lichtenberg/Friedrichshain, u.a. sammelte hier Jörg von DIE VISION seine ersten Lorbeeren ein. Ü-100-Ostberliner werden sich verschwommen erinnern. Vielleicht.

Diese namensvettrigen SENDESCHLUSS kommen aus Neunburg, welches bekanntlich in Bayern liegt. Hört man aber nicht. Ganz korrekt aus Neunburg vorm Wald (heißt wirklich und offiziell so!), welches geographisch in der Oberpfalz beiheimatet ist.

Am 12.3. 2022 haben die drei Sendeschlüsser auf SMITH & MILLER ihr drittes Album, „In the sign of evil“, vorgelegt. Obiges Bild zeigt die Band inklusive Label-Chef Mirko nach der Vertragsunterzeichnung.

Zum Album selbst: Ein Sendeschluss in 16 Akten, die „Eselarmee“ macht sich im Galopp auf den Weg. Textlich bewegt man sich mit deutlichen „Auf die Fresse“-Lyrics klar im Deutschpunk-Sektor (Motto: „Punk Rock, Schnaps und Bier“), musikalisch schlägt man deutlich härtere Töne an. Das geht schon zünftig in Richtung flotter Hardcore-Punk, mit schön satt-metallischen Licks unterlegt. Schön druckvoll und heavy, ohne die Basis aus den Augen zu verlieren.

Auch textlich ist das Album, wie gesagt kein Platz der leisen Töne, dafür stehen u.a. „Kein Eis für Nazis“ und „Nicht das Volk“, hart und heftig ist man auch im Wort. Man mag aber auch ironische Zwischentöne, siehe „Working Klaus“, die Mischung bleibt angenehm ausgewogen. Mit „In the sign of Evil“ haben die Bajuwaren (2014 gegründet) aus tiefster Provinz ihren Anspruch auch in der Realität stark umgesetzt: „Drei Typen leisten mit ihrer Mischung aus Punkrock, Hardcore und Rock’n’Roll Widerstand gegen schlechte Unterhaltung, trockene Kehlen und Intoleranz“.

Seit „Zeit des Lebens“, dem 2017er Vorgänger) ist doch einiges passiert.