40 JAHRE PÖBEL & GESOCKS: STEELTOWN AKTIVIERT DIE BECK’S PISTOLS!
Rückblick auf letzten Samstag: PÖBEL & GESOCKS feierten ihr 40jähriges Bandjubiläum.
Bei uns in Hütte, bei uns im STEELBRUCH.
Eine große Nummer für unseren kleinen Club. Lampenfieber, Vorfreude und eine Menge Arbeit traten sich vorab gewaltig auf die Füße. Und eine spontane Idee zündete im Kreativ-Hirn…Der P&G-Start erfolgte 1979 noch unter dem Namen BECK’S PISTOLS, das ist allgemein bekannt. Als man in den wilden 90ern eine zweite Luft bekam und überregional durchstartete, trat (durch einen saudämlichen Zufall) die BECK’S Brauerei auf den Plan und untersagte Verwendung von Namen und abgeändertem Logo. Zwar in recht kulanter Weise (heutzutage bläst jeder drittklassige Photograph mehrstellige Regress-Forderungen in die Runde), aber das Tischtuch zwischen Band und Brauerei war zerschnitten.
Würde uns eine Reunion gelingen? Mit einem neuen Etikett den alten Bandnamen aus der Versenkung zerren? Schwierige Nummer, aber es hat geklappt.
Thomas wischt sich eine Freudenträne aus dem Knopfloch und fasst alle Details und Gedanken zusammen:
„Als wir mit Roimungstrupp am Anfang unserer Schaffenskraft waren, waren es stets gestandene deutsche Oi! Bands wie Verlorene Jungs, Soko Durst aber auch Pöbel & Gesocks, die uns unterstützten und stets in ihren Shows als Vorband mit reinnahmen. Das muss irgend wann 2005 bei einem Konzert in Alt Döbern gewesen sein, als ich zu Willi sagte..“Ey Willi, mein Freund…“ und Willi mit seinem Sledge Hammer Gedächtniss-Kopftuch antwortete…“Ich habe keine Freunde“.
Darüber kann sich Maria heute noch beeiern und oft fällt diese Geschichte, wenn man in seeliger Runde inne hält und die guten alten Zeiten auswerten, die man mit den Leuten und der Musik gelebt und erlebt hat. Wochen oder Monate später lass ich dann im Raumschiff Wucherpreis ein Review zur damaligen Roimungstrupp Scheibe von Willi, die mit den Worten anfing…“Unsere Freunde aus Eisenhüttenstadt…“. Oft stand schon in großer Runde des Steelbruch Kollektives die Frage, lasst uns doch mal Pöbel & Gesocks ranholen. Aber irgendwie kam es nie zu der Einen, großen Gelegenheit bis Sandro aus Berlin um die Ecke kam und uns einen Voschlag machte, den wir nicht ablehnen konnten. 40 Jahre Beck’s Pistols ähm Pöbel & Gesocks auf der Punkrock Bühne, dass musste gefeiert werden und dann auch noch in Berlin und in Hütte, im Steelbruch. Was kann es geileres geben???
Als ich zwei Wochen zuvor den Kühlschrank mit Bier im Backstage bei der Show von Don Gatto, Dirty Dawn und Contact Zone füllte. Es war Beck’s Bier. Kam mir auf einmal eine Idee, die ich Monate zuvor als Inspiration von meinem Freund Andy Krause bei einem Konzert in der Chemo in Dresden war nahm. Andy meinte dazu bloß zu mir….“Thomas, es ist die Liebe, die im Detail vom Punkrock steckt und es ist die Liebe, die uns die Kraft gibt immer weiter zu machen egal wie alt wir schon sind.“
So schaute ich diese Beck’s Bierflaschen an, nahm mir Maria bei Seite und erzählte ihr meinen Plan. Gesagt und getan, gestaltete und druckte Maria über Nacht ‚Beck’s Pistols‘ Bieretiketten und Robert und Bemme, nahmen sich die Zeit und etikettierten alle 8 Kisten Bandbier für diesen Abend liebevoll um.
Als Willi und Co. schon am Konzerttag Mittags in der Bandwohnung aufschlugen und kurz vorher zu mir am Telefon sagten..“Das größte für heute wäre es, wenn du uns vielleicht noch eine Kiste Bandbier besorgen könntest“, funkelten meine Augen.
Ich übergab die Kiste und sah die Freudentränen von allen in den Augen. Als Abend das Konzert im ausverkauften Saal stattfand, unsere Freunde von Ghostbastardz und auch Bockwurschtbude vor einem vollen und ihnen angemessenen Saal als kleine Bands spielen durften, war ich sehr zufrieden.
Als Pöbel auf die Bühne kam und die Stimmung überkochte, breitete sich ein ganz leichtes Lächeln über mein Gesicht aus, was sich versteinerte als Willi und Trevor nach dem Konzert zum mir kamen und es ungefähr mit den Worten zusammen fassten.:
„Vielen Dank euch allen vom Steelbruch, der kompletten Crew von heut Abend, dass ihr uns gezeigt habt, dass man erst 40 Jahre lange Punkrock machen muss um dann soetwas schönes wie hier bei euch erleben durfte.“
Als der letzte Gast ging, wir den Club zu schlossen, konnte ich langsam alles begreifen und fassen was an diesen Abend abging. Innerlich glücklich und völlig fertig von den Abend war der Sonntag für alle fleißigen Händchen, Bands und Helfer vom Steelbruch mehr als Gottes segen. Es war der Moment, in denen allen klar wurde, dass hier in Hütte ein kleines Stück Punkrock Geschichte der erste Stunde geschrieben wurde und alle ein kleiner Teil vom großen ganzen wurden, dass es so nie wieder in der Form geben wird. Der Kreis des Lebens schloss sich….“
Hier ein kurzer Auszug in bewegten Bildern, Hütte wurde kurz mal zum Tropical Island umgebaut. Palme ab!