BIERPATRIOTEN IN HÜTTE: „IMMER BREIT“ IM STEELBRUCH!

 Glatzen-Mucke zu Beginn der wilden 90er: Im Schatten der politischen Durchlauferhitzer, größtenteils unbeachtet von den Sensations-Medien, erblühten erste zarte Pflänzchen der Gattung „Real Oi!“. Besser gesagt, kleine Kakteen, stachelig und kratzbürstig. Kurzgeschorener Straßenpunk ohne jede Etiquette. Betriebs-Temperatur: Raufbold-Modus.

Im Norden gab es SMEGMA und VOLXSTURM, im Süden BLANC ESTOC und in Ostberlin die BIERPATRIOTEN. „Immer breit!“, „Lumpenpack“, „Time for Oi!“ und „Titten raus!“ seit 1992. Die BIERPATRIOTEN waren Garanten für Provokation und Trouble, auf ihren Konzerten wurde es nie langweilig (siehe untenstehender „Dreschflegel“-Artikel von 1996). Immer etwas lauter als die anderen Kinder, von Anfang an auf Krawall gebürstet, dicke Hose und Berliner Schnauze als funktionierendes Kombi-Packet. Auf dem Weg in die Hölle, über Prenzlauer Berg und Marzahn.

2000 war erstmals Schluß, alle Schmählieder fröhlich gesungen, alle Kontrahenten mächtig angepisst. Mission erfüllt. Schade. Aus den BIERPATRIOTEN wurde TOXPACK, TURBOLOVER etc.

Vereinzelte Reunions folgten, Best of…Tonträger, Wiederveröffentlungen und so weiter. Die Nachfrage blieb ungebrochen, aus Ausnahmen wurde die Regel, die BIERPATRIOTEN sind wieder da. Irgendwie. In schöner Unregelmäßigkeit.

Gut so! Bands wie die BIERPATRIOTEN fehlen an allen Ecken und Enden. Bands, die zwischen den hübsch aufgestellten ideologischen Stühlen ihren Pogo veranstalten, himmelweit entfernt von Vorschriften und Regularien. Für die Rechten „Zecken“, für die Linken „Faschos“. Das alte Lied. Leider auch das gültige Lied: Hand aufs Herz, wann hat die letzte Oi! eine Behörde zum Zittern gebracht? Wann, sich mit einem ehrlichen Statement, in verbotene Nesseln gesetzt? Verdammt lang her. BIERPATRIOTEN waren so eine Band, die frühen 1990er waren so eine Zeit. Ganz ohne Nostalgie: Bringt das „Havin‘ a say!“ wieder in den Oi! zurück, vom „laugh“ haben wir mittlerweile überproportional genug.

Das nächste Wochenende ist ein BIERPATRIOTEN-Wochenende, die Band spielt gleich zwei Gigs: Am Freitag bei uns in Hütte, am Samstag in Wegeleben. Bier rein, Bauch raus.

Wir sind gerade dabei, ein kulinarisch-logistisches Rahmenprogramm zu basteln.

Kulinarisch: Zeiten ändern sich, die Ära von Bratwurst only ist vorbei. Deshalb zaubert unser Grillmaxe vor dem Club auch vegane Köstlichkeiten.

Logistisch: Auch der reibungslose Abtransport in Richtung Heimat wird gerade organisiert, Thomas Lockenkopf mit den Details:

„Es wird nächste Woche Freitag zum Bierpatrioten Konzert extra einen STEELBRUCH Shuttle geben. Der Shuttle wird die auswärtigen Gäste vom Bahnhof Eisenhüttenstadt einsammeln und früh auch wieder zum ersten Zug nach Berlin zum Bahnhof Frankfurt (Oder) bringen.

Zusätzlich kann das Shuttle auch alle lokalen Gäste nach Hause fahren. Auch in die umliegenden Gemeinden.

Ihr wisst so etwas kostet Geld und deswegen bieten wir diesen Service gegen eine Spende direkt beim Fahrer an. Wir bauen dabei auf euer Verständnis!“

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