DIE CONTRA & FRIENDS WUNDERTÜTE: SUPPORTER-PACKAGE AUS GROSSZSCH…!
Blick zurück ins letzte Jahr. Vorkriegserinnerungen. Was ist denn eigentlich bei CONTRA Records los? So einiges! Ganz früher in Wurzen Inner City angesiedelt, verzog man vor einiger Zeit ins nähere Umland und ganz aktuell in den Hintergartenweg 19A in 04808 Lossatal. Liegt bei Großzschepa (in kameradschaftlich-nationalen Kreisen auch als „Großzschäpe“ bekannt).
Irgendwo zwischen Zauberkünstler/Liedermacher Donatus und der Kafril Service GmbH. Klingt idyllisch! Allerdings wird nach strengen Vorschriften gewerkelt, die Sicherheitsvorschriften für Personal und Besucher sind beinhart:
„Termin erforderlich · Schutzmaske erforderlich · Mitarbeiter tragen Schutzmasken · Mitarbeiter müssen Kontaktflächen nach Kundenbesuchen desinfizieren“.
Neben Desinfektion bereitet man u.a. eine Hühnerzucht vor, die Produktpalette wird peu a peu erweitert.
Aber keine Bange: Vinyl-Eier werden auch weiterhin gelegt. Heute wie damals.
Was uns zum Thema unserer historischen Retrospektive bringt:
Once upon a time…Als vor ganz langer Zeit, CONTRA residierte damals noch im Großraum Wurzen, das letzte (und überaus großartige) KOMINTERN SECT-Album hier eintrudelte, kam es in Begleitung einiger kleinformatiger Kollegen. Alle Größen und Farben: Ein buntes Tonträger-Potpourri aus Kassette, CD und 7“.
Eine CONTRA-Wundertüte? Falsch bzw. nicht ganz richtig. Der beiliegende Zettel klärt auf: Es handelt sich nicht wirklich und ausschließlich um CONTRA-Releases, sondern auch um SUBCULTURE FOR LIFE-Veröffentlichungen. Sowie ein Release auf POTENCIAL HARDCORE Records. Von CONTRA/SCFL-Michi liebevoll zusammengestellt, eingetütet und in die (Promo-) Welt entsandt. Schöne Sache!
Konkret dabei:
GRIPPERS „Black tears“ CD
Schwarze Tränen aus Madrid, female fronted (aka Damengesang) Streetpunk aus der spanischen Hauptstadt. Auf POTENCIAL HARDCORE erschienen, einer langjährigen Szene-Institution mit überwiegend einheimischen Kapellen. Am bekanntesten sind vermutlich HHH, SUZIO 13, SIN DIOS und NON SERVIUM. Zurück zu den GRIPPERS: 2016 erschien bereits das „Addiction“ Album, 2021 folgte die „Black tears“ EP. Erinnert schwer an gemäßigte DISTILLERS (bedingt durch besagten Damengesang) mit soliden Streetpunk-Roots. Nicht so durchgeknallt wie Brody, eher im gezähmten Fahrwasser unterwegs.
Klingt und sieht so aus:
PRIMITIVE “Pigs for slaughter” Tape
Der junge Primitive aus Wien, DENIM-Umfeld. Nach dem BOSTON STRANGLERS-Album benannt? Geht auch grob in diese Ecke, wenn auch ohne die technische Finesse. War zwischenzeitlich mal schwer angesagt: 80er Retro in LoFi-Spielweise. Roh und primitiv. Im Nostalgie-Format auf Magnetband gepresst. Nette Angelegenheit, sehr unterhaltsam. 4 Songs, gleich zweiseitig gedoppelt. Aus 4 mach 8. Bei „Pigs for slaughter“ klingelts? Richtig, kennt man von Oi POLLOi. Alles kommt wieder. Irgendwie und so oder so.
DRINKING SQUAD YOU’LL NEVER DRINK ALONE 7”
Das bis dato letzte Release der „Antifascist Oi Punk Rock band from Lahr, Germany since 2013“ (Bandinfo).
Vier englischsprachige Streetpunk-Songs der süddeutschen Trinkerkohorte als Konzept 7“ für geselliges Trinkverhalten. Niemand soll allein saufen müssen! Remember Harald Juhnke: Einsames Trinken führt bei schlechter Großwetterlage geradewegs in eine Brandenburger Demenz-Klinik. Das will doch keiner. Dann lieber gemeinsam „shattered on the floor“. Drinking unity!
ΠΈΜΠΤΗ ΚΆΣΤΑ – ΔΕΝ ΆΛΛΑΞΕ ΤΊΠΟΤΑ 7“
Kommt spanisch vor? Ist aber griechisch. Keine Ahnung, wie die Combo aus Thessaloniki im lateinischen Buchstabenuniversum benannt ist. Irgendwas mit Chaos? C’est la vie, da versagt das Schulgriechisch komplett. Kein Problem, Namen sind schließlich Schall und Rauch, stattdessen können die Songs für sich sprechen: Melodischer Streetpunk mit schön harten Riffs, Singalongs, Landessprache und mittelschweren Tempoverstößen. Erinnert stark an CHEAP SEX und ähnlich geartete PUNKCORE-Truppen. Textlich tappt der Nicht-Grieche wiegesagt im Dunkel, aber mit großer Sicherheit geht es gegen Bullen und Staat, um Hass und Rebellion. This is not a love song:
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