AMYL & THE SNIFFERS: RÄUMEN IHRE TASCHEN AUS!

Wir erinnern uns: Gewagte Frisen, mächtiger Beat, so hieß seit 2016 die zielführende AMYL & THE SNIFFERS-Formel. Der Vokuhila Thunder from Down Under! Das muß man den Aussies lassen: Schlechte Frisuren können sie richtig gut, da wird immer noch eine gewaltige Schippe draufgelegt. SHANDY gingen voran, THE CHATS und AMYL & THE SNIFFERS legten nach. Gewagt! Gewagt!

Aber bei allen drei gilt: Optisch hui, musikalisch top! Die AMYLS verbannten den R’n’R vom Laufsteg der Eitelkeiten, schmettern ihn retour nach Retardshausen. In Fragen von Optik und Mucke ganz klar auf LMAA-Mission.

Das Frolleinwunder bespielte in Europa fast jede Euro-Palette, war gefühlt ständig auf Tour. Keine Woche ohne AATS-Gig. Man wurde förmlich an die U.S.-Griechen von BARB WIRE DOLLS (wo sind die eigentlich abgeblieben?) erinnert: Live um jeden Preis, in jedem Loch. Off Days wurden gestrichen, fester Wohnsitz ebenso.

Selbes Modell, anderer Künstler: AMYLNITRIT UND IHRE VERSCHNUPFTEN FREUNDE. Dann kam COVID-19 und zog die Pässe ein. AATS verschwanden aus dem Tagesgeschäft, saßen gefangen im Melbourne Mehrfach-Lockdown. Nach strengsten Regeln, komplett Rock’n’Roll unkompatibel.

Jetzt sind sie zurück! Mit einem neuen Album, „Comfort to me“ betitelt. Spätestens seit dem s/t Debüt-Longpayer von 2018 war klar: „Giddy up“ oder „Big attraction“ bleiben unerreicht, beide EP’s räumten vor 4/5 Jahren schwer ab, planierten die globalen Venues für die Aussies.

„Comfort to me“ ist hübsch vielseitig aufgestellt, Rock’n’roll, Notthingham-Sympathie (SLEAFORD MODS), und 60’s würzen den stampenden Gorilla-Beat. Könnte nervig werden, hat aber geklappt. Marathon Man weiß: Auf Langstrecke muß das Tempo variiert werden, auf Galopp folgt Trab und schritt, sonst geht man lange vor dem Ziel in die Grätsche.

Die LP gibt’s HIER

No worry: Die Eckdaten sind geblieben, Safety first! Hier ihr Tribut an die SLEAFORD MODS:

„Cool as fuck!“ würde man in Kötzschenbroda sagen. Und damit recht haben.

Was aber fast interessanter ist: Was hört man im Hause AMYL denn so privat, wo kommen die Einflüße her? Für die kalifornische Plattenladen-Kette AMOEBA packten drei Amyls ihre Einkaufstaschen aus:

Hoffnung 3.0: Und wenn der ganze Wahnsinn vorbei ist, können auch wieder die Euro-Paletten aus dem Schuppen gezerrt werden.

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