DRINKING SQUAD: WURZEN UNTER FEUERWASSER!

So, so…Im Hause CONTRA wird wieder anständig gesoffen. Und da bis auf den Altgesellen Thomas E. die Belegschaft weitestgehend der Abstinenz frönt, hat man sich kurzerhand Verstärkung ins Haus geholt. Man läßt die Label-Bands für sich trinken, schmückt sich mit fremden Lebern und was wäre da sinnvoller als eine Combo namens DRINKING SQUAD?

Eine ganze Säufer-Brigade! Verheißungsvoll!

Die Band umreißt ihre Basics wie folgt: „Friendship, Beer and Oi!Oi! Music. Antifascist Punk Rock Lahr since 2013“. Damit kann man arbeiten, die Ausrichtung ist geklärt. Wo aber liegt Lahr? Indiana-Jones, Amundsen und Jaques-Yves Cousteau sind einst an dieser Frage gescheitert, hier muß das Internet weiterhelfen.

WIKIPEDIA weiß: „Lahr/Schwarzwald (bis 30. September 1978 nur Lahr) ist eine Große Kreisstadt im Ortenaukreis im Westen Baden-Württembergs. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg die zweitgrößte Stadt des Ortenaukreises und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung wurde Lahr 1956 zur Großen Kreisstadt. Mit der Gemeinde Kippenheim ist die Stadt eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen“.

Alles klar? Oder eher nicht. Wir fassen zusammen: Lahr ist eine Ortschaft, welche nur auf präzisen Wanderkarten verzeichnet ist, bereits 50 km außerhalb ihrer Stadtmauern als Mythos gilt, wo eine handgeschnitzte Kuckucksuhr den Ton angibt und man derart hinter dem Mond lebt, dass sogar die SPD noch den Bürgermeister stellt.

Kurz gesagt: Das exakte Gegenstück zu Wurzen. Aber DRINKING SQUAD schlägt tapfer die Brücke, fährt den Tresen Richtung Sachsen aus, Punk Rock verbindet.

2015 erschien eine erste 7″, der Split mit den lokalen Kollegen von SOCIAL ANXIETY DISORDER ($.A.D.), 2017 gab es das zweite DRINKING SQUAD-Vinyl, die vier Song 7″ „Full of hope“, damals noch auf RANDALE Records erschienen. 300 Stück in himmelblauem Vinyl, 200 in pechschwarz, auf dem Cover das Wahrzeichen von Lahr: Ein prächtiger Leuchtturm (vermutlich am Schutterentlastungskanal platziert), erinnert ein wenig an das „From the storm“ Cover-Motiv von LION’S LAW aus der Küstenstadt Paris.

Die 7″ war schon recht vielversprechend, melodische Singalongs nach britischem Vorbild (GIMP FIST und COCK SPARRER könnten hier Mentoren gewesen sein) und eigener Rüpel-Note.

Dieser Tage kommt via CONTRA Records das erste DRINKING SQUAD-Großvinyl in die Haushalte. Ganz korrekt ist die Scheibe im Eigenverlag erschienen, was schon mal zwanzig Bonuspunkte sichert, CONTRA übernimmt nur Vertrieb und Promotion.

„Destination unknown“, so der  (höchst passende…) Titel der LP, eröffnet bereits mit einem brillanten First Class Artwork. Sehr gekonnt gefertigt und mal so komplett anders in Stil und Wirkung. Die Stimmung geht in Richtung „Blair witch Project“ meets „Romper Stomper“, angetrunkene Glatzen im finsteren Wald gestrandet. Arbeitstitel „Im Wald, da sind die Roi!ber“. Kleiner Scherz am Rande…

Wenn die Ausführung so grandios ist, darf auch das Klischee ins Haus. Sogar durch die Vordertür. 11 Songs wurden abgeliefert, allesamt englisch betextet. Der Stil der 7″ wurde beibehalten: Bissige Rowdy-Singalongs mit ordentlich Herzblut und patenten Melodien als Gleitmittel. SPARRER/GIMP FIST versetzt mit U.S.-Interpreten wie HUDSON FALCONS oder STREET DOGS, Nachtigall trifft auf Grizzly.

Ab und an wird auch mal das Tempo angezogen („Hangover song“, „Take the blame“, „Self-doubt“), man bleibt aber trotzdem konstant melodisch unterwegs. Wobei man niemals zu poliert zu Werke geht, hochglänzender Teflon-Oi! wird klar vermieden, dafür sorgt ganz souverän die herzhafte Rauhbeinigkeit im Gesang. Eingängig und deftig: Schöne Mixtur, funktioniert auch auf Langstrecke.

Klingt so:

Und ist demnächst in unserem Bauchladen aka SHOP erhältlich

PS: Und wem Lahr oder das eine oder andere Riff doch bekannt vorkommt: Die DRINKING SQUAD teilt sich mit THE LADS (ebenfalls aus Lahr…), zwei Drittel der Belegschaft, LADS-Bassist Wichtel singt bei der DRINKING SQUAD, Marius (drums) und Kostja (Gitarre) verbleiben an ihren Instrumenten, zusätzlich setzt man auf eine zweite Gitarre.

 

 

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