KOMINTERN SECT “DES JOURS PLUS DURS QUE D’AUTRES“: HARTE TAGE MIT BESTNOTE!

Ober-Kniffel-Frage beim Skinhead-Quiz: Nenne einen mißlungenen Song von KOMINTERN SECT!

Schwierige Nummer, oder? Sollte eigentlich kein Problem sein, die Band existiert mittlerweile (mit Unterbrechung) seit 40 Jahren und hat diverses Material veröffentlicht. Soviel man aber auch in der Erinnerung aka Diskographie blättert und das Euvre auf mögliche Schwachstellen abklopft, man wird irgendwie nicht wirklich fündig. Ausgenommen verbitterte Misantrophen mit Hang zu schwerer Frankophobie. Aber die lassen wir hier mal außen vor.

Es ist wie ist, machen wir uns also nichts vor, gestehen wir es uns ein: KOMINTERN SECT sind einfach eine sichere Bank. Vom ersten Song an. Ohne Lobhudelei, ohne falsche Höflichkeit.

Trotzdem oder gerade deshalb bleibt die Angst, dass sich die Legende auf dem Spätwerk selbst zerlegt, die Latte liegt einfach verdammt hoch. Wer kann schon konstant Qualität auf dem höchsten Level liefern? Ohne Ausrutscher, ohne schwaches Moment? Lange Frage, kurze Antwort: KOMINTERN SECT.

Bereits im letzten Herbst ist ihr viertes Studio-Album erschienen, eine Co-Produktion von CONTRA und EUTHANASIE Records (Nach strenger Zählung, die Comeback 12“ „D’Une Même Voix“ sowie die Reste-Rampe „Par Le Feu, Par Le Sang!“ mal nicht mitgerechnet).

Die Nadel senkt sich, die Spannung steigt..Und geht in Begeisterung über. Ausatmen, aufatmen.
Kein episches Intro, kein einstimmendes Geklimper, kein „Stimmungsaufbau“: Auf „Des Jours Plus Durs Que D’autres“ wird von Sekunde 1 an Gas gegeben, wie ein Herbststurm blast der „Opener Comme Un Chien“ mitten ins Gehör. Peng!!

Der Saphir hat kaum Betriebstemperatur erreicht, schon ist ordentlich Alarm in der guten Stube. Überraschungsangriff geglückt!
Der Albumtitel, grob übersetzt „Härtere Tage als andere“, warnt bereits vor und KS setzen die Parole auch musikalisch passend um. Trotz der aggressiven Zackigkeit als Grundthema gibt es nachwievor die großartigen KS-Singalongs und tragenden Großraum-Melodien, welche sofort die Stimmung heben. Breitbrüstige Hochgefühle, in welcher man einige Gasthäuser leertrinken oder wahllos und gutgelaunt Ordnungsamts-Mitarbeiter verprügeln könnte. Oder beides, alles ist möglich! Danke, KOMINTERN SECT.

Speziell das Schlußlicht „Que Restera T’il De Toi ?“ fräst sich als Ohrwurm-Hymne ins Langzeitgedächtnis, in der Hoffnung, bald mal wieder live abgerufen zu werden.

Kurz gesagt: KOMINTERN SECT beweisen sich erneut als extrem effiziente Band, jede Rille beherbergt ein treffsicheres Riff, auf überlange Überflüssigkeiten oder fragwürdiges Getändel wird verzichtet. Jeder Schuss ein Treffer, kein Lückenbüsser an Bord. Motto: No Room for Firlefanz. Niemand muss sich als „Künstler“ beweisen.

Einen Fehler hat „Des Jours Plus Durs Que D’autres“ dann doch. Den altbekannten: Die Platte ist zu kurz. Viel zu kurz. Wieder mal. Aber KOMINTERN SECT sind ein Paradebeispiel für „Klasse statt Masse“. Oder: Eine Platte soll aufhören, solange es schön ist.

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