LEMMY TRIFFT STÖRTEBECKER: FRIEDEMANN IM STEELBRUCH!
Am verlängerten Mai Wochenende haben wir Friedemann Hinz, den vielleicht letzten aufrechten Barden dieser Republik, bei uns in Hütte zu Gast. Rügens absolut Finest mit dem Herz auf dem rechten Fleck und dem Finger auf der Wunde, mächtiger Wortzauberer und tapferer Seelenbruder. Gelebter Stilbruch im STEELBRUCH.
Friedemann-Vita im Kurzdurchlauf: Gestandene Ostkind-Schule mit rauhem Küsten-Charme. „Nie mehr normal!“ Den Titel der ersten TONNENSTURZ-Scheibe von 1996 könnte man Friedemann auch als Untertitel in die Biographie schreiben. Mit TONNENSTURZ ging alles los. Rampensau Titte vorn, Friedemann hinten. Brachiale Urgewalt aus Zirkow, Rügen. Texte wie Leberhaken, „Bums nix meine Frau“ bleibt ein unsterblicher Frühschoppen-Shanty. Rauh, ehrlich, im höchsten Maße jugendgefährdend. Heute nicht mehr möglich.
Friedemann zog weiter. Gründete COR. Auf den Spuren von Idol Lemmy, vom Deutschpunk zum Rügencore. Zirkow Rock’n’Roll wird mit „Orgasmatron“-Breitseite aufgepeppt. Brachiale Nautik mit Seeräuberherz. The iron Klabauterhinz. Am COR-Schlagzeug der nächste Hinz, Bruder Johannes, genannt „Hanse“.
Bei den TROOPERS legte Friedemann von 2004-2007 eine unerwartete Zwischenstation ein, Klabautermann traf auf Predator, es wurde ein kurzweiliges Intermezzo. Friedemann kann mittlerweile auch wieder darüber lachen. Manchmal. Mit dabei: COR-Matze am Bass. 2x Rügencore, 1x Gassenhauer. Immerhin wurde dem Henker ein Kopf spendiert. Von Peter „Ein Prosit!“ Oz (Ruhe sanft im Sangria-Himmel…) vertont.
Am besten ist Friedemann aber solo und live. Seine Ansagen: Einzigartig erfrischend, true to the bone. Seine Texte: Pures Gold. Nach dem Motto: Reden ist Silber, Friedemann ist Gold. Kein Gefasel, kein Pathos, pures Kraftfutter fürs Gehirn. Im Umkehrschluss: Wer hören will muss schweigen.
Also: Wochenende ist lang, Friedemann ist großartig und Eintritt ist frei. Punkerherz, wat willste mehr?