LOST VINYL NUGGETS: VERGESSENE PUNK ROCK-GRANATEN!
Wie versprochen, starten wir heute mit einer neuen Rubrik und lenken unseren 5 KW-Spot auf großartige Tonträger der letzten 50 Jahre, welche bedauerlicherweise in der unverdienten Vergessenheit versunken sind.
Von Proto-Punk bis Hardcore, quer durch den Gemüsegarten. Zart, hart, deftig, smart. Alles dabei, ein Loblied auf die Punk Rock-Vielfalt.
Gestartet wird heftig: Mit dem „Give Notice Of Nightmare…“ Album von NIGHTMARE aus Japan. Nicht wirklich vergessen, aber trotzdem abseits der Hauptstraße (Japcore Fanatics) zum Mauerblümchen degradiert geworden.
Erschien 1990 auf dem Kult-Label SELFISH, wird seltsamerweise nicht mit der gleichen Aufmerksamkeit wie die Label Buddies (OUTO, SYSTEMATIC DEATH, S.O.B., THE EXECUTE etc.) behandelt. Falsches Timing? Möglich, 1990 war der Japcore-Zug nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, alle Genre-Klassiker waren veröffentlicht.
NIGHTMARE aus Osaka waren Nachhut und Vorläufer in einem, wenig später planierte der Burning Spirit-Sound erneut alles in Grund und Boden. BASTARD („Wind of pain“) & Co. verpassten dem SELFISH-Erbe ein furioses Update. Die Flut der japanischen Discore-Clones ergießt sich zahlenstark in steter Kompaniegröße bis zum heutigen Tag, Quantität schlägt dabei Originalität, die Goldenen Tage des Japcore waren mit den Achtigern beendet, alle Blaupausen gezeichnet. NIGHTMARE haben mit „Give Notice Of Nightmare…“ einen würdigen Schlußpunkt gesetzt.
Zum Album: 10x brutaler Hardcore auf DISCHARGE-Basis mit crazy Nippon-Finish, schön stumpfes Turbo-Gemetzel auf knackigen 20 Minuten. Im Vergleich zur 1988er Debüt 7“ deutlich massiver, brachialer und wuchtiger. Kein Firlefanz, keine Gefangenen:
Als Originalpressung heutzutage ein Nighmare auch für die Brieftasche, allerdings gab es 2020 eine (deutsche) Reissue auf FAREWELL Records sowie die „Early years“ CD mit LP, CONCRETE SOX-Split und Samplertracks.