OHNE ENDE ANFANG: DIE HÜTTE-AUSSTELLUNG!

Zugegeben, Eisenhüttenstadt ist als Stadt ist keine klassische Schönheit. Eine romantische sicher auch nicht: Mit Freiburg, Wernigerode oder Venedig kann man nicht konkurrieren. Da fehlt es an heimeliger Beschaulichkeit bzw. morbidem Charme. Ganz eindeutig.

Kann man nicht schönreden. Aber Hütte ist trotzdem eine sehr interessante Stadt. Wo eine ganze Menge ging und immer noch geht. Aktuell leider in Schmalspurbreite, das ungeheure Potential wird nicht ansatzweise angetastet. Schuld daran ist? Yes, natürlich die kommunale und überregionale Politik mit ihren desaströsen Fehlentscheidungen: Investitionen werden verhindert, Subventionen in die falschen Kanäle geschleust, Kultur ganz kleingeschrieben. Die Folge: Jugend und Künstler wandern ab, die mutigsten nach Berlin, die halbherzigen zumindest nach Frankfurt. Und schon hat Hütte die Beschaulichkeit von Freiburg oder Wernigerode. Leider nicht optisch mit Fachwerk & Co., sondern kulturell mit Leerlauf & Co.

Im Doku Zentrum Eisenhüttenstadt startet diesen Sonntag, am 4. Juli, eine multimediale Ausstellung zu dieser Thematik. U.a. sind Tonspuren von POH (People of Hütte) zu vernehmen, welche ihre persönliche Sichtweise zur aktuellen Misere verkünden. Kleiner Tipp in eigener Sache: Thomas Lockenkopf ist auch mit von der Partie. „Ziel dieser Ausstellung ist es, Eisenhüttenstadt endlich ins 21. Jahrhundert zu bringen, damit die Leute wieder Visionen und Ideen entwickeln, wie es mit ihrer Stadt weiter gehen soll“.

Öffnungszeiten sind 11 bis 17 Uhr, der Eintritt ist gratis.

Adresse:

Museum Utopie und Alltag

Alltagskultur und Kunst

aus der DDR

Erich-Weinert-Allee 3

15890 Eisenhüttenstadt

 

Das Schlußwort dichtet Jens-Kevin Rosenstolz: „Hütte muß leben, damit wir nicht sterben müssen“.