Oi! 40 YEARS UNTAMED: UNGEZÄHMTER SAMPLER AUF PIRATES PRESS RECORDS!
Play it again, Garry! Garry Bushell bleibt sich treu und präsentiert erneut einen Oi! Sampler: Diesmal zum 40. Oi!-Jubiläum. „Oi! 40 years untamed“, am 11. Dezember auf PIRATES PRESS Records erschienen. Somit kurz vor Ultimo: Auf dem letzten Meter ins Ziel gerutscht, immerhin erschien Garry’s erste Compilation „Oi! the Album“ („Sounds Presents For Your Titillation Edification and Enjoyment…“) 1980.
Aber was sind schon Daten und konkrete Termine, 2011 erschien auf CONTRA der Über-Sampler „30 years of Oi!…Never surrender“, hier zündete Garry ebenfalls die Kerzen an.
Und 9 Jahre später ist der Altmeister wieder zur Stelle, hat ein starkes Line-up zusammengefegt, fast alle großen Namen der Szene sind (überwiegend) mit exklusivem Material versammelt. 15 Bands, 15 Songs.
Hier einige Highlights im Schnelldurchlauf:
„Take up the chin“, hoch das Kinn: COCK SPARRER haben in ihre Lego-Box gegriffen und einen typischen SPARRER-Ohrwurm zusammengebastelt. Strophe, Refrain, Singalong, Ohrwurm. Klingt easy? Für SPARRER schon, denn sie haben ja ihren hauseigenen Fundus aka Lego-Box. Andere Combos sind zeitlebens auf der Suche nach diesem Heiligen Gral, kommen aber über bemühte Copy’n’Paste-Versuche nicht hinaus. SPARRER brauchen auch 2020 das Rad nicht neu erfunden, schließlich haben sie es bereits 1972 miterfunden. Und liefern seitdem Meisterwerk auf Meisterwerk (auch wenn „Shock troops“ der unangetastete Chef in ihrer Diskographie bleibt), ohne jede Enttäuschung. SPARRER-Songs sind mittlerweile wie eine gemütliche, leicht durchgesessene Couch: Man fühlt sich mit jedem von ihnen einfach nur verdammt wohl:
Zuviel versprochen?
BISHOPS GREEN gehen ebenfalls auf Nummer Sicher, ihr „We decide“ reiht sich nahtlos ins geschätzte BG-Sortiment ein: Fantastische Melodien mit dem richtigen Biss gepaart, der Bassist hat eine Wette gewonnen und darf sich etwas austoben.
DOUG & THE SLUGZ, das reanimierte Oi!-Projekt von GENERATORS-Sänger Doug, biegen mit schwerer LAST RESORT-Schlagseite um die Kurve, da will sich ein paar Songs später Millwall-Roi nicht lumpen lassen und legt noch einen Zahn Grimmigkeit zu. Augenbrauen noch oben! Zu „New disease“ könnte man sich durchaus eine kleine Handgreiflichkeit vorstellen, da steigt der Mißmut fast schön körperlich von Sekunde zu Sekunde. Slow-Motion Aggression mit Stahlkappe. Unglaublicher Song, hätte man LAST RESORT vor einiger Zeit nicht mehr zugetraut. Die Vorfreude steigt: Wenn in diesem Stil das komplette neue Album (kommt demnächst auf RANDALE) angelegt ist, steht ein Top 10-Album für 2021 bereits jetzt fest.
Die REJECTS bleiben sich treu, klingen auf Platte deutlich sanfter als auf der Bühne, die Power der „Greatest Hits“ wird ausschließlich live praktiziert. Ein klasse Song bleibt „Wish you weren’t here“ trotzdem, auch hier gilt: Gelernt ist gelernt.
Weiter geht’s: „You know my name“ liefert ein Wiederhören mit Micky Fitz (R.I.P., alter Haudegen), OLD FIRM CASUALS haben „Noddy Holder“ remixt, LION’S LAW treten mit „Pathfinder“ vom aktuellen Album an.
Spannender, da wirklich überraschender, präsentieren sich einige Kapellen aus der zweiten Reihe, allen voran Editor Garry Bushell himself mit seinen beiden Formationen: GONADS und PROLE (gemeinsam mit Steve Kent/THE BUSINESS). Speziell THE GONADS liefen in den letzten Jahren etwas abgeschlagen im hinteren Mittelfeld mit, mit „Federales“ haben sie wieder zur Spitze aufgeschlossen. GIMP FIST haben den Fuß auf dem Gas, ihr „One shot“ galoppiert fröhlich in Richtung Tresen, die richtigen Melodien wehen stolz voran. THE DROWNS haben mit „One more Pint“ eine rauhbeinige Trinker-Hymne kredenzt, irgendwo zwischen SLF und DKM angesiedelt. Macht verdammt durstig, Cheers to you!
STOMPER 98 (bereits in neuer Besetzung?) geben die Kummerkasten-Onkelz und spendieren weise Überlebens-Ratschläge für den Alltag, ein böhser Wind aus Frankfurt weht in Sturmstärke.
„Oi! 40 years untamed“ erscheint als LP (in diversen Farben) und auf CD, haben wir demnächst auch im SHOP