UVPRV PRESENTS: CLAIMED CHOICE LP & RÉCIDIVE 7”!

Voilà mit großem „Oi!“: Eine bretonische Vinyl-Flaschenpost wurde uns gleich doppelt an den Oderstrand gespült, in Form von zwei neuen Tonträgern aus dem Hause UVPR. Wir erinnern uns: UVPR steht für UNE VIE POUR RIEN?

Einem verbrieften Garanten für sachkundige Bootboy-Unterhaltung, zuerst im Papierformat, anschließend, mit dem Zusatz VINYLES versehen, auch im Tonträger-Segment. LION’S LAW, MARABOOTS, HARDXTIMES, THE JANITORS, GONNA GET YOURS, TRAITRE etc., die Liste ist lang, die Label-Discographie über jeden Zweifel erhaben. Und mit Top-Alleinstellungsmerkmal geadelt: UVPR haben immer die Nase vorn, erkennen das Next Big Thing bzw. The new breed bereits im Embryo-Stadium und platzieren treffsichere Releases. Trüffelschwein-Modus: Bevor dann andere Labels den Erfolg abgreifen. Entdecker-Schicksal, discovered by UVPR, taken by XY. UVPR-Ben nebst Freundin Karott nehmen es gallisch sportlich und machen unbeirrt weiter: Fahren die Spürnase aus, trennen die Demo-Spreu vom Weizen, finden die Trüffel für fußlahme Resteverwerter.

Ganz aktuell lassen die beiden zwei Kapellen auf ihrem Debütanten-Ball tanzen, CLAIMED CHOICE aus Lyon und RÉCIDIVE aus Paris. Beides noch recht junge Kapellen: Die drei CLAIMED CHOICE-Boys hatten 2021 ein 4-Song Demo auf dem Markt, RÉCIDIVE sind 2020 digital mit dem „Planté Là X Jeunes Espoirs“ 2-Tracker gestartet (ein Jahr später gab es via CROM ein Vinyl-Update), jetzt also die ersten Vinyl only Startschüsse.

Let’s go!

CLAIMED CHOICE „We won’t give in“ LP

Das erwähnte Demo plus vier Songs. Hier stehen die Zeichen schwer auf auf Glam bzw. Pub Revival. Dafür sorgt nicht nur das JOOK-Cover (selbstverständlich „Bish Bash bosh“!), sondern auch der großzügig ausgelieferte Bovver-Beat. Will heißen, musikalisch gibt es gut eingetanzten 70’s Sound, leicht öliger Hüftschwung inklusive, mit Plattfuß-Tanzkarte.
Schön schmissig angesetzt, ein wenig CHISWICK grinst begleitend in die Runde. So weit, so bekannt. Dieses Retro-Modell wurde in den letzten Jahren schließlich schon arg oft bemüht, GUIDA sorgten hier zunächst mit Perfektion für Begeisterung. Und später auch für den einen oder anderen versteckten Gähner.
Zuviel des Guten, zu aufgesetzt. Form stimmt, Inhalt schwächelt. „No Attitude here“, würde man in Bad Bentheim sagen.

Da das Glam-Revival zu gefühlt 100 % von kleinkarierten Retro-Skins bedient wurde, revanchieren sich CLAIMED CHOICE bei dieser Klientel mit dem Real Deal: FULL FRONTAL BOOTBOY ACTION!

Von Bootboys für Bootboys, keine Zeit für Glitter. Kurz angezockte Minimal-Riffs, abgesichert von einer breitbeinigen Rhythmus-Sektion. Gewalt liegt in der Luft! CLAIMED CHOICE sind näher an Stadion und East End Pub, liefern mehr Aggro, weniger Lametta. Anders gesagt, man orientiert sich an SPARRER und „anti-social“ statt an T. REX und Diskokugel. Kneipe, Hooligan, Schlaghose UND Schlagring. „Who’s watching“ startet als flotter SPARRER-Rip off, man hat schon „Runnin‘ riot“ auf den Lippen, biegt dann aber wieder schnittig in eigene Gewässer ab. Den Unterschied zu den usual Discokugel-Retrostars macht selbstverständlich auch Frontmann Swindle mit seinen grimmigen Raufbold-Vocals. Da rutscht die Stahlkappe wie von selbst in die 7“ Plateau-Sohle, Schmackes satt. Acker-Jungs vs. Disco-Skins:

Und bevor man sein zehntes Bier ausgetrunken hat, ist der Spass auch schon wieder vorbei: 8 englisch betexte Songs auf 21 Minuten. Uli Wegner hätte gekrächzt: Heavy hooks, Männer!

Das Album gibt es HIER 

RÉCIDIVE “Tripes D’Acier” 7”

Zweiter UVPR-Glücksgriff ist die RÉCIDIVE 7“. Robuster im Sound, härter in der Wirkung! Das rückfällige Pariser Quartett überspringt die gefälligen 70s, bedient sich resolut in den bösen 80’s. SNIX! Oder: NO FUTURE/BLITZ-Sound in Landessprache. Grimmig, puristisch, zähnefletschend. Mit zugeschaltetem Brutalo-Turbo.
Überraschendes Line-Up: Keine alten Bekannten included, der Pariser Inzest hat offensichtlich einen Bogen um RÉCIDIVE geschlagen. Einziges Name-Dropping liefert das Mastering von ex-CLOROX GIRL-Daniel Husayn, welcher sich auch hier in seiner Londoner Bombenwerkstatt mit dem bekannten Trademark-Klang verewigte.
Die 7“ ist ebenfalls sehr kurzweilig in Wirkung und Dauer: 3 Songs auf 8 Minuten. Verpackt in ein stilsicheres Artwork, wie man es von UVPR über die Jahre gewohnt ist. Liebe zum Detail, auf das Wesentliche reduziert. Kein Hochglanz-Zinnober, stattdessen treffsichere Minimal-Ästhetik.
Da begeistert schon die strukture Haptik des mitgelieferten Textblattes, auch wenn der Inhalt die große Unbekannte bleibt: „Isch kann doch keine französisch!“

Bock auf mehr RÉCIDIVE? Ende September gibt es ein Wiederhören auf der „Paris on Oi!“ Compilation. Der nächste Schwung Pariser Oi!-Delikatessen. Natürlich auf UVPR erschienen. Wo sonst? Wir haben reingehört und sind begeistert! Dazu nächste Woche mehr.

Und zum kompletten UVPR-Sortiment geht es HIER 

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