UVPRV PRESENTS: CRAN & THE DALTONZ!
Ein Label mit Heilkräften: Wenn die Stimmung wieder mal witterungsbedingt im Keller ist, läßt UNE VIE POUR RIEN? VINYLES etwas Sonne ins gefrostete Herz scheinen. Fast schon Gesetz. Bereits Ende Februar haben Karott und Ben zwei sehr empfehlenswerte Longplayer veröffentlicht, UVPRV 66 und UVPRV 69:
THE DALTONZ “Hier, demain, maintenant” LP
Kleiner Rückblick in die DALTONZ-History. Wir drehen die Uhr 18 Jahre zurück: Eine junge Band aus dem normannischen Caen veröffentlicht in Eigenregie ihren Erstling auf CD-R. 8 coole, kleine Songs. Comic Nerds ahnen: Namensgeber sind die vier glücklosen Gangsterbrüder aus den Lucky Luke-Comics, man schreibt sich anfänglich noch mit „S“. 2009 dann auf UVPRV ihre Debüt 7“. Ben hatte auch hier das richtige Näschen.
Anno 2011 folgte das Debüt-Album „Suedehead rock“. Natürlich erneut auf UVPRV, THE DALTONZ sind unaufgeregte Loyalisten. Anschließend gab es noch diverse Releases auf 12“, 7“, Kassette, Samplern und sogar auf Lathe Cut. Man blieb trotzdem ein nationaler Geheimtipp, spielte immer mal wieder (großartige) Konzerte.
U.a. beim 2014er UVPRV Labelfest im heimischen Nantes. Famoser Auftritt! Das zahlreich vor Ort vertretene deutsche Kontingent wird sich erinnern. Hier ein Schnappschuß:
Jetzt, nach 12 Jahren, das zweite Album auf Vinyl. Die Rückmeldung. Im erhofften DALTONZ-Standard: 8 Songs aus der gelungenen Oi!-Sparte. Klassisch, aber nicht langweilig. Aggressiv, aber nicht stumpf. Geht das? Ganz offensichtlich. Woran liegts, was ist das Geheimnis? Die richtigen Zutaten, die locker praktizierte Vielfalt? Bestimmt. Auch nicht unwichtig: Die verwendete Landessprache besorgt das finale Topping, macht vermutlich einen Großteil der Miete aus. Für Non-French-Lover deshalb nur bedingt tauglich.
Wie auch immer, die 23 Minuten fressen sich kurzweilig ins Gemüt, die Spieldauer ist mehr als perfekt.
Ergänzt durch ein wunderhübsches Artwork, elegant und unerwartet. Sowohl vom Motiv als auch von der graphischen Gestaltung. Staunen und lernen: Hiesige Oi!-Interpreten sollten sich davon gern ein Scheibchen abschneiden. Innovation! Traut euch einfach mal, tretet aus der Masse. Und wenn es nur ein kleiner Schritt ist. zB. ausnahmsweise kein Klischee-Cover.
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CRAN „Nate“ LP
Mit CRAN können sich auch staatlich genehmigte Oi!-Muffel (Oi! Free Juice) anfreunden, hier wird eine etwas andere Schiene gefahren. Auch wenn der erste Eindruck eine andere Sprache spricht: Anfangs noch mit Louis (LION’S LAW, KOMINTERN SECT, HARDXTIMES etc.) am Bass, personell hat man die Pariser Oi!-Szene als Background, musikalisch geht man andere Wege. Das Quartett aus Paris hat eine eigene Nische gesucht. Nicht irritieren lassen: Die CRAN-Teilnahme auf dem „Paris Oi!“ Sampler (UVPRV) spricht für dessen Bandbreite, an der Seine ist man diesbezüglich recht großzügig aufgestellt.
Die Gitarren auf „Nate“ erinnern mitunter an die TEST TUBE BABIES in ihrer „Jinx“-Phase“, die Vocals von Edlira sind im Vergleich zur 7“ noch einen Tick intensiver geworden. 9 Songs auf 28 Minuten, Ausrichtung: Treibend, wütend. Wie nennt man das Kind nun beim Namen, an welcher Schublade wird gezerrt? Cold Oi! ohne Frostschutzmittel? Düster, verfroren, miesepetrig: CRAN passt perfekt in den naßkalten Februar. Die Daniel Husayn-Produktion sorgt für ein entsprechendes Finish, das ex-CLOROX GIRL bastelt in seiner Nordlondoner Bombenfabrik seit geraumer Zeit einen Signature Sound tief unter dem Gefrierpunkt. Aka „Husayns Icebombs“.
500 Stück auf pechschwarzem Vinyl. Im passenden Artwork, minimalistisch auf den Punkt gebracht.
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Und damit es nicht langweilig wird, In Kürze erscheinen zwei weitere UVPR Vinylschmakazien, desmal auf 7“. Neues Material von CLAIMED CHOICE und FRACTURE. Stay tuned, mon amis!